seit tagen habe ich vor, hier etwas reinzuschreiben über mein seelenleben. aber dann verwerf ichs ständig weil ich mir denke dass es sowieso allen recht ähnlich geht und warum man dann so sachen über sich schreiben muss, aber ich habe das gefühl, dass es mir danach besser gehen wird. ich werde nichts zweimal durchlesen, was ich schreibe und nichts löschen.
entschuldigt das jetzt schon.
seit dem frühlingsanfang laufe ich mit einer bedrücktheit durch mein leben, die sich meisstens schön gemütlich im unterbewusstsein aalt, zu sehr bin ich abgelenkt von all den dingen, die ich als multitask-niete alle gleichzeitig versuche zu erledigen.
doch ist mir ständig als wäre ich im kleber, gefangen von etwas das ich nicht fassen kann. es fällt mir schwer so lustig und unbekümmert zu sein wie ich es immer bin, ich dachte es liegt am stress, schlafmangel, freund und aufregendem leben das ich gerade habe, aber mittlerweile glaube ich immer mehr, es ist dieses unterbewusste gefühl, das sich platz verschafft.
ich denke so oft an nancy, so viele situationen erinnern mich an sie, so viel schöne und so viel andere gedanken über sie schwirren in meinem kopf herum, wie wohl bei euch auch.
nach dem urlaub in zell am see wusste ich, dass ich in ihr eine freundin gefunden habe, ein ganz tiefes gefühl der zuneigung, wie ich es sonst nur zu wenigen habe. ich habe viele freunde, die ich auch alle auf unterschiedliche weise schätze, in meinem herzen habe und auch liebe, aber mit ihr war es als würde mir ein stück herz herausgerissen. ich will mich jetzt nicht anmassen, weil ich weiss dass andere noch viel mehr mit dem verlust zu kämpfen haben.
ihr, die ihr damals in zell dabei wart, wart mir am ende lieber als meine familie. ich hatte das gefühl, angekommen zu sein, wo, weiss ich auch nicht.
ich bin nicht gut im sympathie für leute abwägen. ich begeistere mich sehr schnell für neue leute und sie finden schnell einen platz in meinem herz. ist zwar naiv, wie ich mittlerweile feststellen musste, aber die, die für mich wichtig sind, hoffe ich, wissen dies.
im neuen testament, welches übrigens alles sagt, was wir brauchen um glücklich zu sein, heisst das oberste gebot „liebe deinen nächsten wie dich selbst“. und das versuche ich so gut wie möglich zu tun.
oft kommt die liebe, die man gibt, zurück. und manchmal sogar ein bisschen mehr.
aber das ganze belastet mich so sehr, ich muss das jetzt mal sagen.
der grund warum ich jetzt hier so viel schreibe ist der, dass ich gerade den eintägigen sohn meines freundes johannes gesehen habe und feststellte, dass ich unbedingt auch einmal ein kind haben mag.
und dann erinnerte ich mich im krankenhaus an diese autofahrt, die wir in zell am see gemacht haben am letzten tag des urlaubs.
wir sind nochmal aufs kitzsteinhorn gefahren und haben gelacht über den katastrophal-genialen, grossartigen vorabend. irgendwie sind wir an demabend auf kinder zu sprechen gekommen und nancy meinte zu mir, vielleicht nur im spass, dass ich patenonkel werden könnte. ich sagte ja, und war innerlich sowas von glücklich, das könnt ihr euch nicht vorstellen. stolz wie bolle.
sind es tränenn des glücks oder tränen der traurigkeit, die gerade meinen haus der kunst katalog nässen?
(jetzt muss ich lachen. „nässen“ ist doch ein super wort, oder?)
nun ja, all die gedanken kamen gerade im krankenhaus wieder hoch und mir viel es schwer mich zusammenzureissen.
ich wollte dir vorhin eine sms schreiben mirco, dass ich an dich denke und dass trish schon wieder betrunken ist, aber dann war auf einmal die kleine windel zugeschissen und aufregung im raum.
ich hätte lust ihren geburtstag zu feiern.
entschuldigt das gejammere, ich reiss mich ja schon zusammen.
euer hans
und noch etwas: ich arbeite gerade an einem video für und mit nancy, doch es braucht noch ein bisschen.
es soll perfekt sein.
Hansl!
Danke für die Worte, die bei mir noch irgendwo verknotet sind und sich nicht lösen wollen.
Drück Dich.
Judith